699 | In the summer – Sarah Kirsch, Germany

699 iluustratie

In the Summer

Sparsely populated, the land.
Despite huge fields and machines,
The villages lie sleepy
In boxwood gardens; rarely hit
A stone’s thrown at the cats.

In August, the stars fall.
In September, the hunt is on.
Still the gray goose flies, the stork walks
Through unpoisoned meadows. Oh, the clouds,
As mountains they fly over the woods.

If you don’t hold a newspaper here,
All is right with the world:
In plum jam pots,
Your face is beautifully reflected and,

The fields glow fire-red.

Sarah Kirsch, Germany, 1935–2013

Translation Germain Droogenbroodt – Stanley Barkan

from “Rückenwind”, Sämtliche Gedichte, DVA, München

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Im Sommer // Dünnbesiedelt das Land. /Trotz riesiger Felder und Maschinen. /Liegen die Dörfer schläfrig / In Buchsbaumgärten; die Katzen / Trifft selten ein Steinwurf. // Im August fallen die Sterne / Im September bläst man die Jagd an. / Noch fliegt die Graugans, spaziert der Storch / Durch unvergiftete Wiesen. Ach, die Wolken / Als Berge fliegen sie über die Wälder. // Wenn man hier keine Zeitung hält / Ist die Welt in Ordnung: / In Pflaumenmuskesseln / Spiegelt sich schön das eigne Gesicht und / Feuerrot leuchten die Felder.